Ethik, philosophie, Poesie

Leuchttürme

Foto: Evgeni Tcherkasski on Unsplash

In der Dunkelheit bietet uns der Leuchtturm durch sein Licht im Innern Orientierung. Unbekümmert und standhaft gibt er mit seinem Dasein ein Vorbild ab, welches im Fluss der alten Elemente keinen Raum für Zweifel oder Manipulation gibt.

Immer wieder bricht die Dunkelheit in das Licht ein und verdrängt es. Die Sicht durch die Weiten der Welt wird schlechter, die Sicht auf das Wesentliche ist getrübt. Der Weg, die eigenen Ziele, alle Wünsche, Träume und Sehnsüchte rücken in weite Ferne und verschwimmen oder verschwinden gar. Dann, in diesen dunklen Stunden braucht es Orientierung.

Am klarsten ist die Orientierung ungeachtet der äußeren Umstände. Das dunkle Außen wird berücksichtigt, doch nicht für unveränderlich angenommen. Die Dunkelheit kann in Manier der ruhigen See oder in Klängen stürmischer Winde die Welt umspannen, aber einzig auf das Licht im Innern kommt es noch an.

Alle können dieses Licht von weit her wahrnehmen oder auch niemand. Es steht ihm nicht der Sinn danach, für etwas oder wen zu leuchten. Wer wahrnimmt, nimmt wahr. Wer nicht, der nicht. Den Sinn tragen alle in sich selbst, er wäre mit Worten nicht erklärbar. Es ist die Melodie des Lebens, die Bezogenheit auf die Welt, wodurch das Licht seine Reichweite erlangt, es leuchtet für das eigene Dasein.

Es sind keine reaktiven Kräfte, geboren aus Kummer, Sorge oder Wut durch die der Turm am hellsten leuchtet. Im eigenen Bauch, weit fort der üblichen weltlichen Konzepte und irdischen Glaubens findet sich ein universelles Bekenntnis. Deshalb kommt das Licht ganz ohne ein lautes Horn, ohne Lärm daher. Er leuchtet still und heimlich und wer ihn sieht, in dessen Sinn ist die Wahrnehmung für die Wirklichkeit noch nicht verödet. Es ist faszinierend, dass dieses Licht gegen alle noch so widrigen Umstände weiter leuchtet. Durch seine tiefe Einsicht in sich selbst besteht keine Angst vor dem Alltagslärm und Weltschmerz. Unbekümmertheit lässt es stets leuchten.

Geschmückt mit dem inneren Licht, welches nach außen getragen wird, bedarf es für das Leuchten keiner Veränderung, gar Wandlung mehr. So kann der Turm willensstark bleiben und an Ort und Stelle unerschütterlich auf alle Gefahrenpotentiale des Universums reagieren. Das Leuchten wird in die Welt getragen, beginnend mit der eigenen Standhaftigkeit.

Die eigene Form steht bereits am Ziel und wartet auf alle Anderen, die noch eine Weile benötigen, bis sie ihr Inneres nach dem eigenen Licht zu erforschen beginnen oder anfangen die Filter der maschinisierten Welt nach und nach loszulassen. Für alle diejenigen können sie Vorbilder sein und machen durch ihr Leuchten ein stillschweigendes Angebot, welches angenommen werden kann.

Er ist mit sich und seiner Umwelt eins und verbindet die Elemente Erde, Wasser und Wind durch das Element Feuer, seinem Licht. Von Grund auf verbindet er Erde und Wasser und scheint mit seinem Feuer entlang der Winde durch den Äther.

Auch sind es die Sterne, die am Firmament einer klaren Nacht unsere Aufmerksamkeit bekommen und nicht die Dunkelheit dahinter.

Inspiriert von den Leuchttürmen Lars und Ben.

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